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Das Fundament brennt: Warum Standard-Therapien bei Fibromyalgie oft scheitern

Vom Brandherd zum Tempel: Warum wir aufhören müssen, Entzündung zu essen, wenn wir Heilung fühlen wollen.
Vom Brandherd zum Tempel: Warum wir aufhören müssen, Entzündung zu essen, wenn wir Heilung fühlen wollen.

Wir renovieren das Dach, während im Keller das Feuer wütet. Warum wir aufhören müssen, auf Standard-Lösungen zu hoffen, und anfangen müssen, unseren Stoffwechsel selbst zu reparieren.

Wir kennen den Weg zur Genüge. Die Odyssee von Arzt zu Arzt. Die Aufenthalte in Reha-Kliniken. Die gut gemeinten Ratschläge zu mehr Bewegung, Entspannung und Akzeptanz. Wir sind "brave Patienten". Wir machen mit. Wir kämpfen.

Und doch bleibt dieser eine Satz oft bestehen: "Ich tue doch alles, warum geht es mir nicht besser?"

Als Coach und Therapeutin arbeite ich täglich mit Menschen daran, Lösungen zu finden. Aber wenn es um meinen eigenen Körper und die Fibromyalgie ging, stand ich lange vor einem Rätsel. Bis es vor kurzem laut und deutlich "Klick" gemacht hat.

Ich habe erkannt: Die Standard-Therapien scheitern oft nicht, weil sie falsch sind – sondern weil sie das Fundament ignorieren.


Der Fehler im System: "One Size Fits All"


In den meisten Kliniken und Ernährungsratgebern regiert immer noch die klassische Ernährungspyramide. Die Basis? Kohlenhydrate. Brot, Nudeln, Reis, "gesundes" Vollkorn. Dazu Obst für die Vitamine.

Für einen gesunden 20-Jährigen mag das funktionieren. Aber für einen Körper, der genetisch vorbelastet ist (wie meiner, mit Diabetes und Herzthemen in der Familie) und der chronisch schmerzkrank ist, ist diese Pyramide kein Fundament. Sie ist der Brandbeschleuniger.

Ich musste schmerzhaft lernen: "Gesund" ist nicht gleich "Gesund".


Die drei Saboteure, die dir keiner erklärt


Während wir in der Reha lernen, wie wir uns bewegen sollen (das Dach decken), brennt oft das metabolische Fundament. Bei mir – und ich vermute bei sehr vielen Fibromyalgie-Betroffenen – waren es drei Mechanismen, die jede Heilung blockierten:


1. Die Leber: Der stumme Entzündungs-Motor


Viele von uns haben eine nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD), oft ohne Übergewicht. Sie kommt nicht vom Fett, sie kommt vom Zucker und den Kohlenhydraten, die wir nicht verarbeiten können. Das Tückische: Die Leber schreit nicht. Sie tut nicht weh. Aber eine verfettete Leber ist chronisch entzündet. Sie sendet pausenlos Entzündungsbotenstoffe in unseren Körper. Für ein Nervensystem, das bei Fibromyalgie ohnehin überreizt ist, ist das pures Gift. Zudem kann eine blockierte Leber nicht entgiften. Die Folge? Der berühmte "Fibro-Fog" – der Nebel im Kopf, die bleierne Müdigkeit.


2. Der Blutzucker: Die nächtliche Panik


Das war meine wichtigste Erkenntnis. Wenn ich Kohlenhydrate aß, fuhr mein Blutzucker Achterbahn. Nach dem Hoch kam der tiefe Absturz in den Unterzucker (Reaktive Hypoglykämie). Was macht der Körper, wenn der Zucker crasht? Er gerät in Panik. Er schüttet Adrenalin und Cortisol aus, um uns zu retten. Das Ergebnis: Wir wachen nachts mit Herzrasen auf, sind schweißgebadet oder haben tagsüber plötzliche Angstzustände und Schwindel. Wir denken, es ist die Psyche oder die Fibro. Dabei ist es "nur" der Blutzucker. Aber dieses Adrenalin feuert unsere Schmerzrezeptoren maximal an.


3. Der Darm: Druck statt Energie


Ob Fruktose, Laktose oder Gluten – viele von uns reagieren sensibel. Wenn wir uns dann nach Standard-Leitfäden "vollwertig" ernähren, erzeugen wir Gärung, Druck und Stress im Darm ("Leaky Gut"). Ein gestresster Darm produziert kein Serotonin. Und ohne Serotonin keine Schmerzhemmung und kein guter Schlaf.


Mein Weg: Reparatur statt Diät


Als mir klar wurde, dass meine Bauchspeicheldrüse, meine Leber und meine Galle im Dauerkampf-Modus waren, habe ich aufgehört, "Diät" zu halten. Ich habe angefangen zu reparieren.

Ich setze derzeit auf ein medizinisches Leberfasten. Das bedeutet für mich:

  • Radikaler Verzicht auf Kohlenhydrate und Zucker (um die Insulin-Achterbahn zu stoppen).

  • Kein Alkohol (um der Leber eine Pause zu geben).

  • Schonkost für den Darm (keine Rohkost, keine Reizstoffe).

  • Hochwertiges Protein, um den Körper satt und stark zu halten.


Ist das Verzicht? Nein.


Anfangs hatte ich Angst vor dem "Verzicht". Wie soll ich das durchhalten? Aber schon nach wenigen Tagen passierte das Wunder: Der Nebel im Kopf lichtete sich. Die Angstzustände verschwanden, weil der Blutzucker stabil blieb. Der Magendruck wich einer angenehmen Ruhe.

Ich habe verstanden: Es ist kein Verzicht, wenn ich das Gift weglasse, das mich krank macht. Es ist ein Gewinn an Lebensqualität.


Fazit: Werde CEO deiner Gesundheit


Wir dürfen nicht darauf warten, dass das System uns rettet. Die Standard-Lösungen sind nicht für unseren speziellen Stoffwechsel gemacht. "Du bist, was du isst" ist keine Floskel. Es ist Biochemie. Wenn wir Entzündung essen, werden wir Entzündung fühlen.

Ich baue mein Fundament jetzt neu. Stein für Stein. Und ich lade euch ein, euren Körper auch einmal unter diesem Aspekt zu betrachten. Vielleicht brennt es bei euch auch im Keller, während ihr oben versucht, die Wände zu streichen? Du hast dich in diesem Artikel wiedererkannt? Als zertifizierter Gesundheitscoach und Betroffene weiß ich, wie schwer der Anfang ist. Wenn du Unterstützung dabei brauchst, dein Fundament neu zu bauen, schreib mir gerne.

Sandra | KraftStaub

 
 
 

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