November-Blues: Warum deine Seele gerade im Energiesparmodus ist (und wie du sie wieder zum Leuchten bringst)
- Sandra Ritter | KraftStaub

- 1. Nov.
- 3 Min. Lesezeit

November. Das Wort allein schmeckt schon ein bisschen nach grauem Himmel, nassem Laub und dem unwiderstehlichen Drang, sich mit einer Tasse Tee unter einer Decke zu vergraben und erst im April wieder aufzutauchen.
Die Energie des Sommers ist verbraucht, die To-Do-Listen bis Jahresende sind absurd lang, und eine leise, unerklärliche Melancholie legt sich wie ein weicher Nebel über unsere Seele. Tagsüber kämpfen wir uns durch den Alltag, und nachts? Nachts übernimmt das Gedankenkarussell die Regie und präsentiert uns in Endlosschleife die Sorgen-Charts der letzten Monate.
Wenn du das kennst, dann bist du nicht allein. Und du bist auch nicht "depressiv". Du bist einfach nur ein Mensch im November. Aber um zu verstehen, was da wirklich mit uns passiert, müssen wir eine kleine Reise machen – von unserem Büro über das Labor bis tief in unsere Seele.
Die unsichtbare Ansteckung: Warum die Stimmung im Büro so grau ist
Hast du das schon mal bemerkt? Eine Person im Raum gähnt, und plötzlich gähnen alle. Eine Person ist gestresst, und die Anspannung im ganzen Team steigt. Das ist keine Einbildung. Das ist die Macht unserer Spiegelneuronen.
Unser Gehirn ist darauf programmiert, sich unbewusst an die Stimmungen unseres Umfelds anzupassen. Im November, wenn alle um uns herum gestresster, müder und zurückhaltender sind, "scannen" unsere Antennen diese Signale und passen unsere eigene innere Frequenz an. Wir fangen uns den "November-Blues" nicht nur vom Wetter ein, sondern auch von unseren Mitmenschen. Wir sind alle Teil eines unsichtbaren, emotionalen Wettersystems.
Die Biochemie der Dunkelheit: Dein Gehirn im Wintermodus
Aber es ist nicht nur die Stimmung der anderen. Es passiert auch etwas ganz Reales in deinem Körper. Die kürzeren Tage und das fehlende Sonnenlicht bringen deine innere Biochemie durcheinander.
Das Glückshormon (Serotonin) macht Pause: Weniger Licht bedeutet, dein Körper produziert weniger Serotonin, den Botenstoff, der für gute Laune, Antrieb und Gelassenheit zuständig ist.
Das Schlafhormon (Melatonin) übernimmt die Macht: Gleichzeitig produziert dein Körper bei Dunkelheit mehr Melatonin, das Hormon, das dich müde macht.
Das Ergebnis: Du bist tagsüber müder und gleichzeitig emotional dünnhäutiger. Es ist ein biochemischer Cocktail für Melancholie und Antriebslosigkeit. Und dieser Cocktail ist der perfekte Nährboden für deinen nächtlichen Gast: das Gedankenkarussell.
Warum die Gedanken nachts lauter werden
Nachts, wenn alle Ablenkungen des Tages wegfallen, versucht dein Gehirn, dieses diffuse Gefühl der Unruhe und Traurigkeit zu "lösen". Aber weil es keinen greifbaren, logischen Grund dafür gibt (es ist ja nur die Biochemie!), fängt es an, sich an alles zu klammern, was es finden kann: die unerledigte Aufgabe, der Streit von letzter Woche, die Sorge um die Zukunft. Dein Gedankenkarussell ist oft nur der verzweifelte Versuch deines Verstandes, einen Namen für ein namenloses, körperliches Gefühl zu finden.
Das Gegengift: Nicht kämpfen, sondern leuchten (mit einem Augenzwinkern)
Die Lösung ist also nicht, dich noch mehr anzustrengen oder gegen die November-Stimmung anzukämpfen. Das wäre, als würdest du versuchen, den Regen wegzuschreien.
Die Lösung ist, zum liebevollen Leuchtturmwärter deiner eigenen Seele zu werden. Mit einer Mischung aus Weisheit und einer Prise "Mir-doch-egal"-Leichtigkeit.
1. Starte die "Professionelle Einnisten"-Saison: Erkläre die "Hustle Culture" für diesen Monat für beendet. Deine neue Disziplin ist das strategische Aufladen deiner Batterien. Sag Verabredungen mit einem ehrlichen "Sorry, bin schon im Decken-Burrito-Modus" ab. Das ist kein Versagen. Das ist Energiemanagement für Profis.
2. Werde zur Licht-Jägerin: Dein Gehirn braucht Licht. Gib es ihm. Anstatt auf die Sonne zu warten, erschaffe dir deine eigenen Licht-Anker. Eine Tageslichtlampe auf dem Schreibtisch. Ein 10-Minuten-Spaziergang in der Mittagspause, auch wenn der Himmel grau ist (selbst diffuses Licht hilft!). Mach es zu einem Spiel: Wo finde ich heute meine kleine Dosis Licht?
3. Füttere dein Glückshormon (buchstäblich): Serotonin wird im Darm gebildet. Das ist die perfekte Ausrede für eine extra Portion "Soulfood". Dunkle Schokolade, Nüsse, Bananen – all das sind Bausteine für dein Glückshormon. Du isst nicht aus Frust, du betreibst strategische Biochemie. 😉
Die Kunst ist es, diese Zeit nicht als Feind zu sehen, sondern als das, was sie ist: eine Einladung zum Rückzug, zur Stille, zur inneren Einkehr. Eine Zeit, in der die Wurzeln für den nächsten Frühling wachsen.
Dein kleiner Leuchtturm für die dunklen Tage
Wenn du einen einfachen, sofort anwendbaren Anker für die Momente suchst, in denen das Gedankenkarussell besonders laut ist, ist mein kostenloser Mini-Kurs "Dein Ruhe-Anker" dein perfektes Erste-Hilfe-Set. Er gibt dir eine Technik, um dein Nervensystem sofort zu beruhigen und eine Insel der Stille zu schaffen – egal, wie grau es draußen ist.
Hast du eine Frage oder einen Gedanken?
Manchmal ist der erste Schritt aber auch einfach nur ein kurzes, klärendes Gespräch oder das Bedürfnis, einen Gedanken zu teilen. Wenn du Anregungen oder Wünsche hast oder einfach nur persönlichen Kontakt aufnehmen möchte
st, zögere bitte nicht. Meine Tür steht immer offen.
Kommentare