Der Gewohnheits-Audit: Finde die 3 wackeligen Steine, die dein Fundament sabotieren
- Sandra Ritter | KraftStaub

- 12. Nov.
- 3 Min. Lesezeit

Du kannst nicht ändern, was du nicht siehst. Machen wir deine Autopiloten sichtbar.
Am Montag haben wir über das "Gummiband-Phänomen" gesprochen – dieses frustrierende Gefühl, wenn du voller Motivation startest und eine unsichtbare Kraft dich zurück in alte Muster schnappen lässt.
Wir haben diese Kraft den "Ankerpfosten" genannt, das Fundament deiner alten Gewohnheit.
Das Problem ist: Die meisten dieser Ankerpfosten sind für uns unsichtbar. Sie sind so normal geworden, dass wir sie nicht mehr bemerken. Wir sind betriebsblind für unsere eigenen Autopiloten.
Du kannst einen Anker nicht versetzen (wie wir am Montag besprochen haben), wenn du nicht weißt, wo er steckt.
Genau das ändern wir heute. Wir werden zu Detektiven unserer eigenen Gewohnheiten. Mit einem einfachen Werkzeug: dem Gewohnheits-Audit.
Warum du den wahren Grund nicht siehst
Nehmen wir an, dein "Gummiband" ist das Stress-Essen am Abend.
Du denkst, das Problem ist deine Willensschwäche (erinnerst du dich an Woche 1?) oder die Tafel Schokolade. Aber das ist nur die Oberfläche. Das ist die Routine.
Dein Fundament besteht aus "wackeligen Steinen" – den Triggern, die diese Routine auslösen. Und der Ankerpfosten ist das Bedürfnis, das die Routine (die Schokolade) erfüllt.
Um das Gummiband zu durchtrennen, müssen wir diese Kette verstehen.
Dein Mini-Audit: 3 Fragen, um deine Anker zu finden
Nimm dir einen Zettel oder öffne ein Notiz-Dokument. Wähle eine "Gummiband-Gewohnheit", die dich am meisten stört (z.B. aufs Handy starren, snacken, aufbrausend reagieren).
Jetzt sei für 5 Minuten ein neutraler Beobachter – kein Richter! – und beantworte diese 3 Fragen:
1. Der Trigger (Der wackelige Stein): Was passiert unmittelbar davor? Sei ultra-spezifisch. Es ist fast nie "den ganzen Tag".
Beispiel: "Ich habe die Kinder ins Bett gebracht und setze mich das erste Mal an diesem Tag auf die Couch." (Das Gefühl dahinter: Erschöpfung, Leere).
Beispiel: "Ich öffne mein E-Mail-Postfach und sehe 15 ungelesene Nachrichten." (Das Gefühl dahinter: Überforderung).
Beispiel: "Mein Partner sagt: 'Hast du schon...?'" (Das Gefühl dahinter: Kontrolle, GEREIZTHEIT).
2. Die Routine (Das Gummiband): Was genau tust du?
Beispiel: "Ich gehe zum Kühlschrank und esse Käse, obwohl ich keinen Hunger habe."
Beispiel: "Ich greife zum Handy und öffne Instagram, 'nur für 5 Minuten'."
Beispiel: "Ich antworte schnippisch: 'Ja, gleich!'"
3. Das Bedürfnis (Der Ankerpfosten): Welches Gefühl/Ergebnis suchst du? Das ist die wichtigste Frage. Was gibt dir die Routine in diesem Moment?
Beispiel (Käse): "Trost. Eine Belohnung. 5 Minuten 'Ich-Zeit'."
Beispiel (Handy): "Ablenkung. Mentale Taubheit. Nicht an die E-Mails denken müssen."
Beispiel (Schnippisch): "Grenze setzen. Kontrolle zurückgewinnen."
Der magische Moment der Klarheit
Siehst du, was hier passiert?
Dein Problem ist nicht der Käse. Dein Problem ist, dass du ein ungestilltes Bedürfnis nach "Trost" und "Ich-Zeit" hast (Ankerpfosten), das von "Erschöpfung" (wackeliger Stein) getriggert wird.
Du bist nicht willensschwach, weil du auf Instagram bist. Du bist überfordert (Trigger) und suchst verzweifelt nach "mentaler Taubheit" (Anker).
Das ist keine Schande, das ist eine Information!
Dieser Audit ist der Bauplan deines alten Fundaments. Jetzt, wo du die wackeligen Steine und die Ankerpfosten siehst, kannst du aufhören, gegen die Routine (das Gummiband) zu kämpfen. Du kannst anfangen, den Trigger zu managen und dem Bedürfnis etwas Besseres zu geben.
Deine Challenge diese Woche
Nimm dir 10 Minuten Zeit und mach diesen Audit für die 3 "Gummibänder", die dich am Montag am meisten angesprochen haben. Finde deine 3 größten "wackeligen Steine".
Schreib mir in die Kommentare: Was war dein größter "Aha-Moment" bei diesem Audit? Welchen wahren "Ankerpfosten" (Bedürfnis) hast du hinter einer alten Gewohnheit entdeckt?
P.S. Dieser Gewohnheits-Audit ist ein zentraler Bestandteil der Etappen 2 und 3 unserer
12-Etappen-Challenge "Freiheit im Fühlen" Dort finden wir nicht nur die Anker – wir entwickeln einen systematischen Plan, um sie zu versetzen und dein neues Fundament mit Gewohnheiten zu bauen, die dich wirklich nähren.
Oft ist das, was wir bei diesem Audit finden, ein Gefühl, für das wir uns schämen (Überforderung, Einsamkeit, das Gefühl, nicht genug zu sein). Was wäre, wenn du dich dafür nie wieder entschuldigen müsstest? Am Freitag sprechen wir genau darüber.
Sandra | KraftStaub
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